Die
Vereinsgeschichte
40 Jahre Kleingartenverein
„Am Himmelreich” e. V. , das ist ein Grund, die Geschichte des Vereins für alle
erlebbar zu machen.
Mit dieser Dokumentation soll die Entwicklung
unserer Kleingartenanlage am Dach von Suhl, in Text und Bild veranschaulicht
werden und für alle Mitglieder,
Familienangehörige und Freunde, sowie den
zahlreichen Gästen unserer Anlage und der „Himmelreichhütte“ ein Rückblick auf
40 Jahre Verein sein.
Begonnen hat die Geschichte am 15. November 1968
mit einer Zusammenkunft der künftigen Kleingärtner in der damaligen Gaststätte
„Dombergs Ansicht“
in der
Gothaer Straße in Suhl.
Dort wurde uns mitgeteilt, dass alle
Vorbereitungen zum Anlegen einer Kleingartenanlage getroffen sind.
Es wurde der erste Vorstand der Kleingartensparte
unter der Leitung unseres leider allzu früh verstorbenen Gartenfreundes Adolf
Kopf geleitet und von dem
damaligen Vorsitzenden des Kreisvorstandes des
VKSK, Robert Kempf mit dem Aufbau und der Leitung der Sparte beauftragt.
Die erste Mitgliederversammlung fand am 23.04.1969
statt.
Am 24. April 1969 entsteht mit der Vermessung und
Verlosung von 47 Parzellen, sowie der Eintragung als Mitglieder, die Sparte „Am
Himmelreich“ des VKSK Suhl.
Bild-Qu.: Stadtarchiv So sah es
vor der Gründung der
Kleingartenanlage am Himmelreich aus. Oben rechts sind noch die letzten
Gärten von „Auf der Röder“ sichtbar.
Zum ersten Vorstand gehörten damals weiterhin die
Gartenfreundin Margret Pank, sowie die Gartenfreunde Paul Rademacher, Wolfgang
Schneider und
Helmut
Kirsten.
Zum Vorsitzenden der Revisionskommission wurde der
Gartenfreund Klaus Lämmer bestimmt.
An einem Sonnabend im April wurden von Vertretern des damaligen Kreisvorstand des VKSK, den Gartenfreunden Robert Kempf und Fritz Büttner,
die Parzellen
vermessen.
Damals war aber das gesamte Wohngebiet
„Ilmenauer Straße II“ eine einzige Baustelle, auch der heutige Weg vom letzten
Wohnblock zur Gartenanlage
war zeitweise kaum
befahrbar.
1972 – Baustelle Ilmenauer Str. II
Das Grundstück mit der
Flurnummer 52 war eine Wiese, die schon mehrere Jahre nicht bewirtschaftet
wurde. So mussten die Grenzsteine im hohen Gras
gesucht werden.
Mitten in unseren Vermessungsarbeiten kam auch
noch ein Problem, in der Person Frau Heerlein, auf uns zu. Es stellte sich
heraus, sie war Eigentümerin
eines Teilstücks des oberen Flurstücks, aber im
Grundbuch als solche nicht eingetragen.
Es entstanden lediglich statt 47, nur noch 43
Parzellen.
Die Gartenfreunde begannen intensiv mit der Anlage ihrer Gärten und mit
dem Bau von Gartenhütten.
Im Jahr 1969 wurden auch die 3 Hauptwege und die
Verbindungswege angelegt.
Von den 43 eingetragenen Mitgliedern verließen
bereits 1969 zehn unsere Sparte.
Wenn wir heute unsere Mitgliederliste anschauen,
müssen wir feststellen, daß nur noch 10 Gründungsmitglieder ihre Gärten
bewirtschaften.
Das sind:
Klaus Mertgen, Harry Trautmann, Robert Will,
Helmut Sommer, Ewald Eckhardt, Heinz Reuß, Bernd Weschenfelder und Martin
Simoneit.
10 Gartenmitglieder, davon 6 Gründungsmitglieder,
sind bereits verstorben. (Roland Jahn, Paul Rademacher, Paul Gerhardt, Helmut
Dolezal, Adolf Kopf,
Heinz Friedrich,
Heinz Harmuth, Günter
Urbantke, Klaus Hecht und Rudolf Heym.
Die erste große Baumaßnahme war der
Bau des Zaunes, um die entstehenden Kleingärten vor allem vor Wildschäden zu
schützen.
Damals war es nicht möglich für den
Bau des Zaunes erforderliches Material zu kaufen, somit waren wir gezwungen,
die Zaunpfosten und den Maschendraht
anfertigen zu lassen.
Auch die Tore wurden von
Gartenfreunden angefertigt.
Zum Bau des Zaunes wurden von den
Gartenfreunden 128 Zaunpfosten und 8 Torpfosten gesetzt, sowie 400 m
Maschendraht gespannt.
Die Gesamtkosten für den Zaun betrugen
4 800 Mark der DDR.
Der Außenzaun war nun vorhanden, der
Zaun angelegt, Bäume, Sträucher, Gemüse und Blumen angepflanzt, bzw. gesät.
1972 – Blick zum Himmelreich
1972
- Ansicht von der Ilmenauer Straße zum Himmelreich
Im Hintergrund des
Wohngebietes
„Schmiedefelder Straße“ ist die
Kleingartenanlage zu sehen.
Viele Gartenhütten waren schon
vorhanden, aber im Sommer machte sich ein Wassermangel bemerkbar, denn auch die
Tümpel auf der Wiese vor
unserer Anlage trockneten bald aus. Deshalb
wurde auch bereits in der Mitgliederversammlung im April 1972 der Bau einer
Wasserleitung beschlossen.
Hierzu erhielten wir Unterstützung
durch die Gewährung eines zinslosen Darlehens in Höhe von 5 000 Mark vom Kreisverband des VKSK, mit
einer
Laufzeit von 5 Jahren.
Es war keine Wasserleitung vorhanden,
an die wir hätten angeschlossen werden können.
Der Gartenfreund Börner fertigte 1973 ein
Projekt für die Wasserleitung an, so dass wir die erforderlichen Rohre
bestellen konnten,
die dann zu verschiedenen Terminen
geliefert werden.
Sehr große Schwierigkeiten bereiteten
uns die Beschaffung der benötigten Fittings und Ventile.
Nachdem die Druckleitungen vom
Hochbehälter „Hubertus“ zum neuen Behälter unterhalb des Ringbergs und die Versorgungsleitung
von dort ins Wohngebiet verlegt waren,
konnte die Versorgungsleitung von dort in unsere Anlage verlegt werden.
1974 Erste Ergebnisse zeichnen sich ab...
Eine Große Kleingärtner- Party am
02.03.1974 im „Sportlerheim“ ist der Höhepunkt des Jahres. Die eigens dafür
geschaffene Gartenzeitung war
ein humorvolles Meisterwerk. Einzelne
Ausgaben können noch beim Vorstand bestellt werden.
Am 24. Mai 1975 konnten wir endlich
mit dem Bau der Wasserleitung beginnen.
Durch hohen Einsatz unserer
Mitglieder, trotz aller Schwierigkeiten, gelang es uns, die Wasserleitung
am 26. 07. 1975 in Betrieb zu nehmen und mit
einem Gartenfest die Inbetriebnahme zu feiern.
Zum Bau der Wasserleitung wurden ca.
1400 m Rohre verlegt, die entsprechenden Gräben ausgehoben
und wieder verfüllt. Für die Wasseruhr
wurde ein entsprechender Schacht erbaut.
Im einzeln wurden verlegt:
ca. 430 m Rohre mit der Nennweite 2 “,
340 m Rohre mit der Nennweite 1 ½ “und
590 m Rohre mit der Nennweite
¾ “ .
Die Gesamtkosten für die Wasserleitung
betrugen ca. 5 000 Mark.
Leider lässt sich die genaue Anzahl,
der von den Mitgliedern geleisteten Stunden nicht mehr exakt ermitteln,
es waren durchschnittlich 30 Stunden
pro Mitglied.
Zeitgleich mit der Wasserleitung wurde
auch der Lagerschuppen am mittleren Weg erbaut.
Das Holz zum Bau des Schuppens wurde
am 01. März 1975 von einigen Gartenfreunden durch die Demontage nicht mehr
benötigter
Baustelleneinrichtungen an der
Talsperre Schönbrunn, nach Vermittlung durch den Gartenfreund Dolezal,
erworben. Damit konnten wir einen
Lagerschuppen mit der Größe 3 x 5 m
erbauen.
Wir hatten uns somit eine
Lagermöglichkeit für Material geschaffen.
Am 20. Januar 1978 wird die
Wassernutzungsordnung beschlossen.
Im Laufe des Jahres waren in den
meisten Gärten auch Gartenhäuser entstanden und aus den Reihen der Mitglieder
kam immer öfter
die Frage: „Wann bauen wir eine Elektro-
Anlage?“
Am 09.April 1980 beschloss die Mitgliederversammlung die Errichtung einer Elektro- Versorgungsanlage.
Noch im gleichen Jahr wurde von unserem
Mitglied Klaus Hecht das Projekt hierzu erstellt. Damit konnten
die erforderlichen Genehmigungen
beantragt und das Material (Kabel und Verteilerkästen) bestellt werden.
Am 27./ 28.09.1980 fand ein
Großeinsatz zum Ausschachten
der Kabelgräben von der
Kleingartenanlage zum Wohnhaus
„Am Himmelreich 69“ statt. An diesem
Wochenende wurden
400 m Graben mit einer Tiefe von 0,80 m in
manueller Arbeit
ausgeschachtet. Dabei entfielen auf
jede Parzelle 6 m.
Eine Woche darauf wurde das Kabel
verlegt und der Graben verfüllt. Das Kabel hätte eigentlich in einem Kiesbett
liegen müssen, aber uns stand
kein Kies zur Verfügung. Wir halfen uns
ersatzweise mit dem ausgesiebten mineralischen Bodenaushubmaterial zur
Einbettung des Kabels.
Jeder Parzelleninhaber musste seinen
Hausanschlusskasten an seiner Gartenhütte anbringen.
Die Firma „VEB Elektro- Dienst
Zella-Mehlis führte dann die Anschlussarbeiten aus.
Im Sommer 1981 konnte die Elektro-
Versorgungsanlage in Betrieb genommen werden.
o
ca.
400 m Erdkabel - 4 x 120 und
o
ca.
244 m Erdkabel - 4 x 25
Die Gesamtkosten betrugen 25 400, 00
Mark, daraus resultierten die Kosten für jeden Abnehmer mit 500, 00 Mark.
Nun hatten wir Wasser und
Elektroenergie in der Gartenanlage, es fehlten uns nur noch ein Spartenheim.
Für die Nutzung der Elektroanlage
wurde am 13. Oktober 1981 die Satzung beschlossen.
Im Jahr 1983 gab es im Vorstand die
ersten Gedanken zum Bau eines Spartenheimes, aber es sollten noch 10 Jahre
vergehen, bis es Wirklichkeit war.
1984 Bauen und Erholung
Gartenfreund Bernd Kurch kündigte 1985
seinen Garten. Da keine Gartenhütte auf diesem Grundstück stand, wurde vom
Vorstand beschlossen,
diese Parzelle nicht wieder zu verpachten und
auf dieser Fläche unser Spartenheim zu
errichten.
Im Juni des Jahres 1987 konnte der
Bau mit dem Aushub der ersten Baugrube
beginnen.
Darauf wurde die 1. Grundplatte 6m x
6m betoniert und die Wände gemauert.
Der 2. Teil folgte danach. Die Decke
wurde im Oktober 1988 montiert, nun konnte der Innenausbau erfolgen.
Am 10.10. 1992 haben wir, obwohl das
Objekt noch nicht fertig war, die erste Feier durchgeführt.
Im Jahr 1993 wurde dann das Dach
aufgebaut.
In diesen Jahr wurde eine regelmäßige
Bewirtschaftung an den Wochenenden durch
das Hüttenkollektiv organisiert.
Mit den erzielten Erlösen konnte die
Hütte ständig verbessert und ausgebaut werden.
Aus der Vereinskasse sind an diesem
Objekt 21 400 Mark verbaut worden.
Die Werterhaltung und die Anschaffung
werden vom Hüttenkollektiv selbst erwirtschaftet, dem Verein entstehen keine
Kosten.
Das Hüttenkollektiv im Jahre 1995 Das Vereinshaus
1995
Mehr Informationen über das
Vereinshaus kann man auch im Internet erfahren.
Die Adresse lautet http://www. himmelreichhuette.de
Eine Vereinbarung zur Bewirtschaftung
des Vereinshauses regelt die Zusammenarbeit im Verein.
1990 - Als Folge der veränderten Rechtsverhältnisse durch die Einheit
Deutschlands, macht sich die Anmeldung als Eingetragener
Verein erforderlich. Die bisherige Sparte ist nun juristisch selbstständig.
Beim Gartenfest 1997 sorgt das Trio „Bergkristall“ für die richtige
Stimmung.
Die 1. Suhler Gartenschau, im
September 1999, an der auch unser Verein sich beteiligte, wurde vom OB Dr.
Martin Kummer besucht,
wobei er sich an unserem Stand auch
von der Arbeit und dem Schaffen der Kleingärtner überzeugen konnte.
Im Bild v. l. :
Lothar Schumann, Kurt Simon, Dr. Martin Kummer und
Lothar Eckstein.
Während der 1. Suhler Gartenschau 1999
besucht der Oberbürgermeister der Stadt Suhl,
Dr. Martin Kummer auch den Stand
unseres Vereines und konnte sich ein Bild von unseren vielfältigen Aktivitäten
machen.
Wenn wir auf 40 Jahre im Kleingartenverein „Am
Himmelreich“ zurückblicken, so wollen wir es nicht versäumen,
allen Gartenfreundinnen und
Gartenfreunden, nebst ihren Familien, herzlichen Dank zu sagen, für ihre in all
den Jahren geleistete Arbeit.
Besonderer Dank gebührt dem
langjährigen Vorsitzenden, Gartenfreund Lothar Schumann.
Seine Verbundenheit zu seinen
Vereinsmitgliedern und zum Verein sind Ausdruck seiner beispielgebenden
täglichen Vereinsarbeit.
Er war und ist der Motor bei allen
geplanten Bauprojekten unserer Gartenanlage.
Großen Anteil hat er beim Bau unseres
Vereinshauses.
Für seinen beispielhaften Einsatz und
die längjährige Tätigkeit als Vorsitzender unserer schönen Anlage,
wurde er 2005 mit der „Goldenen
Ehrennadel“ des Landesverbandes Thüringen der Gartenfreunde e. V.
ausgezeichnet.
Lothar Schumann möchte sich ebenfalls
bedanken bei seinen Vereinsmitgliedern, sowie dem „Stadtverband Suhl der
Kleingärtner“ e. V.,
für das ihm entgegengebrachte Vertrauen,
sowie Wertschätzung und Unterstützung.
Eine herzlichen Dank richtet er auch
an den bereits ausgeschiedenen langjährigen Vorsitzenden der
Revisionskommission Klaus Lämmer und
den Gartenfreund Manfred Schwarze, der
als langjähriger stellvertretender Vorsitzender seine ganze Kraft gegeben hat.
Wenn wir aus diesem Anlass die
bisherige 40- jährige Geschichte des Vereins geschrieben haben, dann hat es den
Grund, dass wir daraus viel
gelernt haben, die gemeinsame Lösung
der Probleme uns enger zusammenrücken ließ und daraus die Kraft und Zuversicht
für weitere Jahre wachsen lässt..
Eine wichtige Entscheidung für unsere
Kleingartenanlage
Nicht nur das gemeinsame Bauen und die
geselligen Stunden haben uns verbunden, der Kampf um den Erhalt des
Bestandsschutzes hat
unseren Mitgliedern nach der Wende viele
Sorgen bereitet. Die Einhaltung der gefassten Beschlüsse war stets Auftrag und
Programm unserer Arbeit.
Im Jahr 2002 überreichte uns der Oberbürgermeister der Stadt Suhl, Dr.
Martin Kummer,
die langersehnte Urkunde als
„Dauerkleingartenanlage Am Himmelreich“ .
Es war eingroßer Erfolg in unserer
Gartengeschichte.
Veröffentlichung im Suhler Amtsblatt :
40 Jahre - fast ein halbes Leben – 35 Jahre
ehrenamtliche Vorstands- Arbeit und 30 Jahre davon als Vorsitzender der
Kleingartenanlage,
war für mich eine große Aufgabe und
Herausforderung. Gemeinsam haben wir nach und nach alle Voraussetzungen für den
Bau des
Zaunes und für Strom- und
Wasseranschluss geschaffen.
Unser Vereinshaus mit dem
Hüttenkollektiv ist das einzige öffentliche in den Kleingartenanlagen der Stadt
Suhl.
In diesem Objekt wird nicht nur
gärtnerische Arbeit vermittelt, es ist auch ein Herzstück der „Grünen Oase“
geworden.
Es hat sich zum Kommunikationszentrum
der Kleingärten und dem nahegelegenem Wohngebiet entwickelt.
Stolz sind unsere Gartenfreunde auf
ihre Vereinshymne. Den Text und die Melodie
hat unser Vereinsmitglied, Gartenfreund Manfred Heller geschaffen.
Seit 2003 besteht
eine enge Partnerschaft mit der Schule „Am Domberg“ Suhl.
Gemeinsame Aktivitäten dokumentieren
die gute Partnerschaft mit der Patenschule.
Gemeinsamer Ausflug mit den Kindern der Dombergschule zum Rundwanderweg und Lehrpfad im Kleingartenpark Bocksberg